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Regionale Teekulturen in Indien

Eine eigenständig indische Teekultur, wie etwa in Fernostasien hat es in Indien nie gegeben. Tee war und ist hier ein elitäres Vergnügen reicher Kolonialbeamter und der einheimischen Oberschicht, welche die Sitten und Gebräuche der einstigen Kolonialmacht kopierte.

"Masala Tschai",gemischter Schwarztee mit Milch und Gewürzen

"Kashmiri Tschai"Grüntee mit Safranblüten und Kardamonfrucht

"Masala Tschai"

In Indien selbst wird von der einheimischen Bevölkerung ein Getränk bevorzugt, das unter dem Namen "Masala Tschai" (zu deutsch: Gemischter Tee) inzwischen auch hierzulande in Indischen Spezialitätenrestaurants angeboten wird. Dabei handelt es sich um eine Gewürzmischung (Kardamom, Zimt, Langkornpfeffer, Kokuma usw.), die mit Schwarztee vermengt in Milch aufgekocht und dann, mit Honig gesüßt, serviert wird. Außerhalb Indiens wird in Asien diese Variante , meist ohne Gewürze, als "Indian Tea" offeriert. Fertigmischungen dieses interessanten Getränks sind unter dem etwas irreführenden Handelsnamen "Yogi-Tee" od. auch "Yoga-Tee" seit einigen Jahren auch in Deutschland im Angebot.

 

"Kashmiri Tschai"

Im äußersten Nordwesten Indiens ist noch eine weitere eigenständige Teekultur anzutreffen: in Kashmir wird der berühmte "Kashmiri Tschai" kredenzt. Hierbei handelt es sich um einen Grüntee aus dem Unionsstaat Himal Pradesh namens Khangra, der sich durch seinen herb-würzigen Geschmack auszeichnet. Diesem Khangra werden nun ein paar Safranblüten und eine grüne Kardamonfrucht beigegeben - fertig ist Kashmiri-Tschai. Der Name Kashmir geht vor allem auf die Gewohnheit der Großmogule zurück, während der heißen Sommermonate ihre Residenz nach Amritsar in Kashmir zu verlegen und dort sich mit diesem Getränk zu erfrischen. Diese Art der Teezubereitung hat bis heute in Kashmir überlebt, obwohl es inzwischen für viele Bewohner dieses von einem brutalen Bürgerkrieg betroffenen Landesteils ein absoluter Luxus ist, solch' einen Tee genießen zu können...

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