Tee aus Korea - ein verborgener Schatz

 Koreanischer Tee ist weitgehend unbekannt
Sanjang-Grüntee aus Bosung
 Koreanischer Tee und Konfuzianismus
 Dae Gi - Teezubehör aus Korea

Klassische Teegarten-Landschaft in Bosung

 

Koreanischer Tee - zu Unrecht unbekannt

Koreanischer Tee ist hierzulande und auch in den meisten anderen Ländern, wo Tee getrunken wird kein Begriff. Obwohl Korea auf eine lange Tradition des Teetrinkens zurückblicken kann, ist der Teeanbau auf der koreanischen Halbinsel nur auf den kleinen Küstenbereich im äußersten Süden beschränkt. Dank der warmen Meeresströmung im Japanischen Meer sind die klimatischen Bedingungen für den Teeanbau trotz der recht nördlichen Lage günstig. Ausreichende Niederschläge und milde Winter ermöglichen den Anbau hochwertiger Sorten, die nur einem sehr kleinen Insider-Kreis zugänglich sind. Der Teeanbau ist vor allem auf die Regionen Bosung und Hoechen Mion im Chollanam-Gebirge konzentriert.

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Sanjang - Grüntee aus Bosung

Dort wird noch heute nach einer sehr alten Methode ein ausgesprochen edler Grüntee erzeugt: der Sanjang. Das Verfahren, das zur Erzeugung des Sanjang angewandt wird, heißt "Ku-Jung-Ku-Po" (deutsch: neunmal erhitzen, neunmal welken) - konfuzianische Mönche haben dieses Verfahren entwickelt, um alle Bitterstoffe und Gerbstoffe aus den Blättern zu extrahieren. Nach dem aufwendigen neunmaligen Durchlaufen der Verarbeitungsschritte haben die Teeblätter eine sanft olivgrüne Färbung angenommen und duften frisch kräuterartig. Der Aufguß ist intensiv goldgrün und erinnert an Sesam. Der Tee kann lange ziehen ohne daß er "umkippt" - am erstaunlichsten ist seine Effizienz: 7 bis 8 gute Aufgüsse kann man mit einer Kännchenfüllung erzielen. Die Ernte ist nur in einer relativ kurzen Periode möglich: im April wird der beste Sanjang gepflückt - der Woojeun ("Babyblätter") - ein zarter, feinduftender Tee mit sehr weichem Geschmack, etwas später kommt die Haupternte - der Sejak ("First Flush") - ein wunderbar leichter, süß schmeckender Tee mit goldgelber Tasse.

Die beiden später im Sommer gepflückten Sorten Jungjak ("Second Flush") und Daejak ("Third Flush") haben den Charakter voll ausgeprägt, die Tasse ist ockerfarben bis bernsteinfarben und der Tee schmeckt intensiv sesamig. Wie eine Parklandschaft im französischen Stil ziehen sich die Teegärten entlang der Berge bei Bosung

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Tee und Konfuzianismus

Der Tee ist in Korea stark mit dem Konfuzianismus verbunden. In den konfuzianischen Klöstern und Schulen wird Tee als Erfrischung und Mittel zur geistigen Stärkung täglich getrunken - viele Koreaner genießen den Tee in ungewöhnlich starker Konzentration um die entsprechenden Wirkungen zu erzielen... Speziell für den Genuß des Tees haben die Koreaner schon vor 1000 Jahren das berühmte grünlich schimmernde Celladon entwickelt (ein dem Porzellan verwandtes Material) - auf Basis dieser Celladon- Keramik hat sich eine kunsthandwerkliche Strömung etablieren können, die in Korea sehr populär ist.

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Dae Gi - koreanische Teekeramik

Auf den ersten Blick erscheint die Dae Gi-Keramik etwas schwer und plump. Doch schaut man noch einmal hin, muß man mit Erstaunen konstatieren, daß den Kännchen, Schalen und Gießbechern eine kraftvolle Eleganz innewohnt, die sie zu einem ästhetisch stimmigen Kunstwerk machen. Meist sind die Keramiken mit farblich fein aufeinander abgestimmten Glasuren verziert. Manche weisen auch archaisch anmutende Reliefstrukturen auf.

Die Dae Gi- Keramik hat eine lange Tradition. Bereits zu Zeiten des koreanischen Kaiserreichs Korjo wurden erste Gefäße für den Kaiserhof gefertigt. Die Formensprache nahm dabei sowohl Elemente des benachbarten Japan als auch des übermächtigen Reichs der Mitte (China) mit auf.

Mehr Informationen zu Dae Gi- Keramik finden Sie hier: Dae Gi-Teezubehör aus Korea

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