Einige Erläuterungen zur Raku - Kunst

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Mit Raku bezeichnet man in Japan die großen, handgeformten Teeschalen, die aufgrund ihrer Individualität ( keine Raku-Schale gleicht einer anderen !) überall bewundert werden und zum Sammeln prädestiniert sind. Eigentlich bedeutet "Raku" Glückseligkeit, Wohlbehagen oder Vergnügen. Das Schriftzeichen "Raku" wurde im 16. Jahrhundert von einem Künstler namens Chojiro für die Kennzeichnung seiner eigenwillig schönen Teeschalen genutzt. Er entwickelte zur Herstellung dieser Schalen eine sehr aufwendige Technik, die bis heute von zahlreichen Raku-Meistern unverändert angewandt wird.

Die ohne Töpferscheibe handgeformten Schalen werden nach dem Trocknen mit leicht schmelzenden Glasuren bemalt und dann mit langstieligen Zangen direkt in archaische Ziegelöfen gesetzt, die bis zur Rotglut erhitzt wurden. Nachdem die Glasur aufgeschmolzen ist, werden die Schalen noch glühend aus dem Ofen gezogen und abgekühlt. Jetzt treten die Farbspiele und Schattierungen der Glasur zutage. Begleitet von lautem Knacken- und Knirschen bildet sich auf der Oberfläche ein feines Netz von Rissen...Die Schalen werden nun nochmals in mit leicht brennbaren Materialien (Holzwolle, Laub, Papierstreifen u. ä.) gefüllte Deckelgefäße gepackt und wiederum in dem Keramikofen erhitzt. Die brennbaren Materialien entzünden sich dabei und bewirken einen Schwelbrand innerhalb des Deckelgefäßes.

Dieser sogenannte "Nachbrand" bewirkt Farbumschläge bzw. metallisch schimmernde Oberflächen. All das muß vom Raku-Meister in sehr kurzer Zeit ausgeführt werden, da die Schalen nur im glühenden Zustand bearbeitet werden können. Der Raku-Meister nutzt dabei die durch Zufall entstehenden Musterungen und Glasuren zur künstlerischen Weiterverarbeitung, so daß jede Raku-Schale einen vollkommen eigenständigen, nicht kopierbaren Charakter bekommt. Jede Schale ist de facto ein Unikat. Auf zahlreichen Ausstellungen werden die schönsten Kunstwerke vorgeführt und wie Skulpturen oder Kleinplastiken behandelt.

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